Mittwoch, 29. August 2007

Piratengeschichten


Bei meinem letzten Kurzaufenthalt sah es in Dornach noch so aus.

Zehn Minuten vor Abflug. Sonderaufruf für den Flug nach Basel. Das unangemeldete Gepäck wird widerstandslos aufgenommen. Auf die Frage, wie viele Minuten noch, folgt ›Sie sollten jetzt gehen‹. Ungewohnt lockere Athmosphäre beim Securitycheck. Ich laufe zügig, auch heute kein Dutyfree, komme zur Ausweiskontrolle. Langes Beäugen, erst mich, dann die Plastikkarte. Leichte Nervosität trietzt meine selbstgezeugte Entspannung. Der Ausweis landet zurück in meiner Tasche. Nein, direkt wieder raus – Abflughalle. ›Herr Tok? Sie können gleich wieder zurück. Gepäcknachkontrolle.‹ Hmm.? Zurück? Was habe ich übersehen? – Vor Abfahrt wie gewohnt, alles neu gepackt. Seit zwei Wochen Leben aus Tüten und Taschen, sorgt für Chaos. Eine Stunde hatte ich für diese Ordnungsaktion geplant. Zuletzt blieben mir 15 Minuten. – Ich werde freundlich begrüsst. Es werden Scherze getrieben. Während man mich bittet meine Tasche zu öffnen, zeigt sich mir das ›Röntgenbild‹ derselbigen. Ein eigenartiger Gegenstand sticht heraus. Sonderbar in Farbe und Form. ›Was ist das?‹ lautet die gespannte wie neugierige Frage. ›Ein Telefon‹ antworte ich. Ein erheitertes Raunen geht durch die Abteilung. Weitere Gesichter zeigen sich und schauen gespannt auf meine Tasche. Mein Gegenüber lächelt selbstgefällig. Er scheint mit seiner Deutung richtig gelegen zu haben. Ein schwarzes Bakelit-Telefon. Schwer, gewaltig und beständig. Das Sammlerstück gefällt, wird bestaunt. ›Meine Grossmutter hat auch so eins gehabt.‹ Man kommt fast ins plaudern. – Ein Praktikum bei der Security am Flughafen, wäre wohl eine ideale Stresstherapie. Einfach alle hetzen lassen… – Freundlich begleitet man mich vorbei an den Kontrollen. Selbst der gewissenhafte Polizist, scheint sein eigenartiges Interesse an meinen anfassbaren Eckdaten verloren zu haben, winkt mich durch.



Inzwischen sitze ich in einem dunklen Dornacher Büro. Zwei zarte Lichtquellen umhüllen mich, vor mir der Computer und vor dem Fenster ein Gewitter.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

schön schön
ahoi!

Katharina hat gesagt…

Ich weiss warum wir Kollegen sind!!
Arrrrr!

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