Samstag, 30. Juni 2007

Leipzig, wir kommen!



die Koffer stehen bereit, die Badehose ist drin. - Leider nicht. In der Tasche findet sich nur Papier und Alubüchsen mit Daten.

Aber, glaubt uns, es ist eine Wohltat, sich vorzustellen: wir kommen an, da steht eine frische, ausgeschlafene Crew am Bahnhof, die reisst uns das Papier aus der Hand, liesst in Sekundenschnelle sauber Korrektur, gibt noch die letzten produktiven Tips zur Gestaltung, kocht leckere Pasta und dann, ab die Vorlage, in die Druckerei.

Zwei Nächte in Leipzig, Benjamin diskutiert mit Euch die neuesten Gedanken an der Zeit, während sich Philipp still ins Nebenzimmer zurückzieht und am Layout schraubt. - Oder so ähnlich.

Wie auch immer, worauf ihr Lust habt und was wir machen werden, was in Leipzig geht, ich freu mich drauf. Bis gleich.

Klimawandel jetzt!

Nochmal die Formel:

Wenn Grösse ist populär dann Kultur.

(Popularität ≙ Meisterschaft) = Kultur

Da ist nichts zu machen. Ein knallhartes Gesetz.



Angewendet formuliert:

Wo Qualität ist und entsprechend gefeiert wird ist Klimawandel.

Klimawandel = (projekt.zeitung ≙ 1000 Abos ohne Werbung)

Nun entzerren Sie bitte den Markt.

"Kultur ist, wenn gross gleich berühmt"

So ein Quatsch schon wieder. Gleich am frühen Morgen (15 Uhr!) nach durchgearbeiteter Nacht beim Espresso vom Creative Director aufs Croissant geknallt. - Gestern Abend schon diese Denkdepressionen, von wegen "das liesst doch eh keiner", oder, "wir sollen wissenschaftlicher werden", ...

projekt.zeitung ist weder gross, noch berühmt, aber ist projekt.zeitung deshalb keine Kultur?

Antworte mir, Du Schlausprücheklopfer! Oder lass Deine Hirnsoldaten, wo sie sind.

Nochmal anders, wir machen Kultur, komme was wolle, soll sich doch das Klima ändern, ...












Benjamin

Unser blog soll wissenschaftlicher werden!

Oder was meinst Du, ist an der Zeit?
Jetzt antworten an: anmelden{ät}anderzeit.com

liest ja sowieso keiner mehr



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Freitag, 29. Juni 2007

Logbuch Freitag

7 Uhr
verstreut schlafende Körper
wechseln die Unterlage
Intermezzo Zähne putzen

die letzten Tüchtigen
fallen ins Bett

ab 8 Uhr
melden sich die Tagmenschen
via eMail

11 Uhr
Erwachen
Tagmenschen beschreiben
abtauchen im Satz

12.15 Uhr
Strassencaffee
espresso, croisant

13.20 Uhr
Frühschicht erwacht
Würdeteil komplett gesetzt
grob
gedruckt zur Ansicht



14 Uhr
Treffen mit neuen Augen
Durchsicht
Vorblick auf die 4.
Seitenthema Räume in Berlin


Thomas Augen


17 Uhr
Rückzug ins Büro
Seelenreinigung
Kommunikation aktualisieren

18.21 Uhr blog

Donnerstag, 28. Juni 2007

über kurz oder lang

Das Gespräch zur Würde wird kürzer, die Nächte werden länger...



...die ersten Fassungen könnte man so beschreiben...

Philipp: Wir haben Rudimente, Fragmente, Überbleibsel, was weiß ich. Ein großes Chaos. Ein großes Durcheinandergeworfenes, zum Teil noch scheinbar zusammenhängendes, Elemente der Sinnlosigkeit. (lachen, zwischenrufe)

...jetzt bleiben Highlights, die uns wach halten...

Flo: Ich steh manchmal vorm Baum und check die Welt nicht mehr. Aber in dem Moment hab ich eigentlich das Gefühl, dass ich das Unbekannte würdige an dieser Stelle, weil ich wirklich zugebe: keine Ahnung was ich sehe, was dahinter steckt.

...wer an Schlaf denkt, liesst schnell mal da rein...

Andreas: Bezogen auf die geistige Welt, kann ich sie würdigen, indem ich einfach mit ihr rechne, oder ist mit ihr zu rechnen, wenn der Mensch sie würdigt?

...um dann wieder zu den Tatsachen zu kommen...

Flo: Das ist schon eine Einseitigkeit, ich habe ja mein Leben vor mir: Ich habe ne Finanzsituation, ich habe mein Auto, ich muss damit fahren, da muss Benzin rein, dass muss bezahlt werden. Ich habe was vor, ich habe Wünsche, ich habe Ideale.

...fällt der Kopf auf die Tasten, folgt ein böses Erwachen...

Flo: Ich meine, dass ist doch erstmal das erste, was ich merke, wenn ich aufwache: hey, Moment, du bist ja immer noch da. Die muss doch da mit rein.

...oder im Redaktionsdeutsch: Der Text muss da noch rein!

Mittwoch, 27. Juni 2007

Redaktionslager in Berlin

Seit Montag konzentriert sich die Redaktion wieder in Berlin. Schlaflager, Dauerespressi, Mailwellen. Derweilen die Hugoldsdorfer Bilderfluten kein Ende nehmen, vertiefen sich die Diskussionen um eine Fülle an Berichten aus nah.ost.



In drei Tagen soll alles stehen. Dann geht es zu einem Korrektur-Treffen nach Leipzig. Die kleine Kulturwerkstatt läd zu Speis, projekt.zeitung zu den Korrekturfahnen.

Dienstag, 26. Juni 2007

Hugoldsdorf im Blograusch



Nicht nur Benjamin und Philipp blicken nach Hugoldsdorf. Auch captura, die uns einluden an ihrer einwöchigen Ortsbegehung teilzunehmen berichten nun ausführlich. Eine sehr schöne Reflektion findet sich von Jasmin Kerkhoff(Zitat anklicken):

›Wir bewegen uns schnell, halten inne und an uns rauscht die Welt vorbei. Wir fahren … zu einem Fleck der uns fremd ist … der von uns besiedelt werden könnte. Sind wir Siedler?‹


Anna Inderfurth gibt einen knappen Überblick mit Bildern:

›Mit den Menschen vor Ort entstand ein guter Austausch - viel für ein paar Tage und genug um dort den Stützpunkt für captura aufbauen zu wollen.‹


Der dritte Blick von Lück, hier exklusiv.










Und zur Vollständigkeit, Florians erster Eindruck im Mai.

Das Schloss

Zweite Blicke


Das Hugoldsdorfer Schloss aus fahrendem Auto aufgenommen



Lesen, Tauschen, Rauchen



Blicke wechseln



Trubel am Maschinenpark



Szenario 5




Am 25.06.2007 um 20:40 schrieb Benjamin Kolass:


Hallo Captura,

Hattet Ihr eine schöne Fahrt nach Weimar? Treffen wir uns dort das nächste mal oder kann Weimar gegenüber Hugolsdorf nicht standhalten?
Jedenfalls, trotz krank sein, war es für mich ein tolles Wochenende mit Euch bei Gottfried. Da würde ich gerne öfters vorbei kommen...

Falls Ihr noch Zeit habt, könnten wir für den Zeitungskalender einen kleinen update zu Captura gebrauchen, Bericht zu Weissenseifen, ev. Vorblick, wo steht Ihr gerade. Kurz und so schnell wie möglich, am liebsten bis Mittwoch.

Liebe Grüsse, Benjamin

Montag, 25. Juni 2007

Erster Blick ins Hugoldsdorfer Büro

Ein altes Herrenhaus auf dem Lande. Anmutig hohe Räume – Improvisation, Baustelle, Leben. Mehr denn 20 Kulturkreative treiben sich verstreut und gehäuft auf dem weitläufigen Gelände. Gespräche, Tischtennis, gutes Essen und ein Büro. Lesen, Kürzen, Diskutieren. Begutachten, Betrachten, Entscheiden. projekt.zeitung in der Endphase zur dritten Ausgabe.



















Das Büro in minimal-Besetzung von drei Personen; Gottfried, Benjamin und Fabian

Freitag, 22. Juni 2007

Donnerstag, 21. Juni 2007

Omacover

Empfehlung von der Fotojury:


Mittwoch, 20. Juni 2007

Farbwüste

Für das neue Cover von das.dritte wurde eine Agentur des Büros "ICE 227 km.h zonengrenze" beauftragt, Entwürfe mit Bildern von nah.ost zu liefern.













Die Agentur arbeitete einfach mal ins Blaue. Die ersten Bilder aus den frühen Morgendstunden zeigen nun eine Farbwüste und ein Cover mit dem inoffiziellen Untertitel "nicht ohne meinen Freund".










Passend zum Thema wurden gleich noch die ersten Werbepixel entworfen. Verwendet wurde ein Paparazzi-Klick vom heissen Strand in Tel Aviv, aufgenommen mit einer silberfarbenen Minimalkamera. Auf dem Gesicht des Fotografierten sind die Strapazen der vergangenen Reportagen-Reise für projekt.zeitung zu sehen.

Dienstag, 19. Juni 2007

Das Chaos kehrt zurück








Noch zwei Wochen bis zum Drucktermin. Die Schreibtische füllen sich, die Texte beginnen aufzudunsen, miteinander zu verschwimmen. Wann hab ich das gelesen? Das kenn' ich doch schon. Wo soll das jetzt stehen im Heft. Darf ich nicht vergessen. Schon zu spät?
Die ersten Gigabytes Bilder sind geladen. Der nahe Osten in Farbe. Die Materialien vom Wettbewerb tröpfeln. Wer wollte noch etwas für den Kalender schreiben?

Mitte Berlin

Basel. 30 Minuten vor Abfahrt. Espresso fumare, Aqua Minerale, Amy Winehouse, Sonne draussen, Netz drinnen, Häni-Hallo, Idem-Tisch, Fluss durch die Stadt, eidgenössische Gemütlichkeit.

















Ankunft Berlin. Wohin? Was fehlt: Laden plus fünf Zimmer. Büro, Besprechungsraum, Separee für den Creative Director, ständige Matratzen-Vertretung, Lümmelplatz mit Tischfussball, Tango zu Mittag, Kühlschrank mit Biolimo, Brummbüchse auf Rädern. In Mitte, Kreuz-, Prenzl'Berg?

Kommst Du vorbei? Auf der Durchreise, für's Praktikum, zur Tagung?

Wo ist die Mitte von Berlin?

Montag, 18. Juni 2007

Würde Gewonnen

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Der Preis ist Heiss

Autsch! Schon manche Jury hat sich verbrannt, verrannt. Nicht so am letzten Samstag die Juroren beim Wettbewerb zum Thema 'Würde des Menschen' von projekt.zeitung. Die Gewinner stehen fest und werden am Kongress Ursache Zukunft, 18.-21. Juli, verkündet und gefeiert.











Unwägbarkeit des Alters | bedrohter Soldat | bedrohliche Masse

Die Fotos sichten Peter Herzog, Hans Jürgen Müller und Thomas Rieser. Köstlich ist das Treffen der ersten zwei Herren. Beide im fortgeschrittenen Alter, versierte Kenner des deutschsprachigen Kunstmarktes, noch nie einander begegnet, doch beide kennen Hinz und Kunz aus der Szene. Ihr Gespräch liess die Entwicklung der Galerien, Kunstmessen, Sammlungen, Geldgeschäfte und Ideale rund um die Gegenwartskunst der letzten 50 Jahre Revue passieren. Mit sicherem Blick wählen sie aus den ca. 40 Fotos drei aus.












Würde ist Maske | In, aber nicht von der Welt | Russisches Roulette

Andreas Laudert, Andrej, Philipp und Benjamin gehen mit 35 Texten an den Start. Wie bei den Fotos wird im ersten Sichten ein Grundproblem der Herangehensweise deutlich. Was ist die Würde des Menschen? Viele der Teilnehmer machen auf die Verletzung der Würde des Menschen aufmerksam. Ob in der Geschichte eines Obdachlosen, von Kindern in Favelas, einer Mutter, die ein behindertes Kind erwartet, einen positiven Begriff zu formulieren erscheint nahezu unmöglich. Nach neun Stunden eifriger und verständnisvoller Diskussion
kristallisieren sich zwei sehr schöne Essays heraus und eine berichtende Erzählung. Bald zu lesen in projekt.zeitung – das Dritte! Hinzu kommen wir nicht umhin vier Jury-Lieblinge zu küren. Die Vertiefung in die Arbeiten lässt die Texte zunehmend sprechen.

www.anderzeit.com