Neuer Hinweis zum Baum
Die Baumveredelung wurde mit Kletterwerkzeug bewältigt.
Ebenso diente ein Fahrrad und eine Kopfleuchte zur Hängung.
Die Baumveredelung wurde mit Kletterwerkzeug bewältigt.
Ebenso diente ein Fahrrad und eine Kopfleuchte zur Hängung.
Versuchsanordnung zur Übertragung von Tönen vor 1861
Philipp Reis, Friedrichsdorf
Mit diesem Holzmodell eines Ohres führte Philipp Reis in den Jahren 1860/61 seine ersten Experimente zur elektrischen Übertragung von Tönen durch. Das Ohr war dabei jedoch nicht der Empfänger, vielmehr fungierte die Membran zusammen mit dem daran befestigten elektrischen Kontakt als Geber im Sinne eines Mikrofons. [quelle]
Tafelzeichnung von Stefan Brotbeck – Foto von Martin Siebachmayer
›Wir haben vor, pünktlich zu landen‹ tönt die Ansage aus dem Cockpit. Basel-Berlin? Eine Stunde. Berlin-NewYork, mindestens sechs Stunden. Berlin-Tokyo, vielleicht 16 Stunden? In Kilometern? Keine Ahnung. Die Flugstunde ist das moderne Weltmaaß. Auto- und Zugstunden das Regionalmaaß.– Nach einer viertel Stunde, verweist eine männliche Stewardess auf die Fenster ›Romantiker unter uns, bitte einmal nach links sehen‹. Am hellen, schwarz-blauen Himmel steigt ein leuchtender großer Vollmond auf. Das sonderbar-schöne ist die Perspektive. Man schaut nicht auf! Man sieht neben sich und auf Augenhöhe erscheint er. Noch kurz zuvor, eigentlich zeitgleich, schau ich zur Rechten der Sonne hinterher, wie sie im Wolkenmeer verschluckt wird, nachdem sie mich frontal blendete. Nicht von oben, auf Augenhöhe.
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Bei meinem letzten Kurzaufenthalt sah es in Dornach noch so aus.
Zehn Minuten vor Abflug. Sonderaufruf für den Flug nach Basel. Das unangemeldete Gepäck wird widerstandslos aufgenommen. Auf die Frage, wie viele Minuten noch, folgt ›Sie sollten jetzt gehen‹. Ungewohnt lockere Athmosphäre beim Securitycheck. Ich laufe zügig, auch heute kein Dutyfree, komme zur Ausweiskontrolle. Langes Beäugen, erst mich, dann die Plastikkarte. Leichte Nervosität trietzt meine selbstgezeugte Entspannung. Der Ausweis landet zurück in meiner Tasche. Nein, direkt wieder raus – Abflughalle. ›Herr Tok? Sie können gleich wieder zurück. Gepäcknachkontrolle.‹ Hmm.? Zurück? Was habe ich übersehen? – Vor Abfahrt wie gewohnt, alles neu gepackt. Seit zwei Wochen Leben aus Tüten und Taschen, sorgt für Chaos. Eine Stunde hatte ich für diese Ordnungsaktion geplant. Zuletzt blieben mir 15 Minuten. – Ich werde freundlich begrüsst. Es werden Scherze getrieben. Während man mich bittet meine Tasche zu öffnen, zeigt sich mir das ›Röntgenbild‹ derselbigen. Ein eigenartiger Gegenstand sticht heraus. Sonderbar in Farbe und Form. ›Was ist das?‹ lautet die gespannte wie neugierige Frage. ›Ein Telefon‹ antworte ich. Ein erheitertes Raunen geht durch die Abteilung. Weitere Gesichter zeigen sich und schauen gespannt auf meine Tasche. Mein Gegenüber lächelt selbstgefällig. Er scheint mit seiner Deutung richtig gelegen zu haben. Ein schwarzes Bakelit-Telefon. Schwer, gewaltig und beständig. Das Sammlerstück gefällt, wird bestaunt. ›Meine Grossmutter hat auch so eins gehabt.‹ Man kommt fast ins plaudern. – Ein Praktikum bei der Security am Flughafen, wäre wohl eine ideale Stresstherapie. Einfach alle hetzen lassen… – Freundlich begleitet man mich vorbei an den Kontrollen. Selbst der gewissenhafte Polizist, scheint sein eigenartiges Interesse an meinen anfassbaren Eckdaten verloren zu haben, winkt mich durch.
Inzwischen sitze ich in einem dunklen Dornacher Büro. Zwei zarte Lichtquellen umhüllen mich, vor mir der Computer und vor dem Fenster ein Gewitter.
Samstag Nachmittag. Auftanken bei den wahren Erben der Free International University in Berlin.
Hier in Gesamtanschauung.
Am Abend zwischendurch Zwischenstand checken, letzte order für die Reihenfolge der Texte festlegen.
Ein Uhr Aufbruch nach Leipzig. die kleine Kulturwerkstatt lädt zum Gespräch. Tagungsvorbereitung für November.
Kurz nach Ankunft um drei gibt es Schokomüsli.
Der Folgetag birgt Gespräch zum Daseinsgrund der Menschheit.
Bald mehr › kleineKulturwerkstatt.de
Zurück nach Berlin.
Die Druckerei wartet.
Rainer Langhans im Gespräch
live von ›9to5‹ - ein Festival, das unseren Arbeitszeiten entspricht: von 21 bis 5 Uhr in der Nacht. Dazu freier WLAN in allen Räumen und Espresso zu jeder Minute...
›Wir nennen es Arbeit‹ ist der Untertitel dieser Veranstaltung in Berlin im ›Radialsystem‹ an der Spree nähe Ostbahnhof. Die Organisatoren wollen damit den Begriff der Arbeit erweitern, auch auf solche Leute wie wir, die scheinbar nur in Cafés rumsitzen und im Internet surfen anstatt mal was handfestes zu tun. In Diskussionen wird der Arbeitsbegriff des Wirtschaftswunderkapitalismus, wie wir ihn bisher aus dem Bilderbuch kannten, in Frage gestellt, Filmemacher, Hörspielautoren und andere mediale Kreative präsentieren ihre Projekte, Fachleute für Copyright oder Kommunikation im Netz geben Workshops.
Heute ein Lichtblick im medialen Getümmel. Wir begegnen Rainer Langhans, ehemaliges Mitglied der Kommune I in der 68er-Bewegung. Es kommt zum Gespräch. - Was war eigentlich die besondere Triebkraft der 68er? Wie kam es dazu, dass in kurzer Zeit eine solche Kraft entstehen konnte, die gesellschaftlich viel bewegte und doch wieder fast untergegangen ist? Wie blickt jemand, der damals mitten drin stand auf uns und unsere Gesellschaft heute?
Mehr dazu bald.
Beispielseite aus dem anSatz.
Das Vierte wird ein Sonderheft zur Frage ›Was ist an der Zeit?‹. Über 30 Texte sind eingegangen und nach langem hin und her, auf und ab, vor und zurück sind wir zu einer Auswahl von 15 Texten gekommen um nicht jegliches Format zu sprengen. Das Format wird ein Sonderformat sein. Hosentaschentauglich. Etwa 80 Seiten. Kalender bleibt bestehen. Zugleich ein Reader zur Tagung ›Was ist an der Zeit?‹
Rätsel vol.2 wurde von Nils Meister geknackt!
Der Name des gesuchten Meisters lautet:
Theodor Däubler
Eine weitere Kostprobe aus seinem Hauptwerk ›Das Nordlicht‹:
Für den Knackmeister ist noch ein Link zu jenem Werk, in pdf-form versteckt. (Blütenlese bei benjaminundphilipp einreichen!)
Respekt und Glückwunsch für diesen Knack!
ps Rätsel 1 und 3 harren weiter.
Die ersten Antworten zur Diskussion ›Was ist an der Zeit?‹ sind online.
› www.anderzeit.com
zum Rätsel vol. 2
Darstellung der gesuchten Person. Zeichnung von Olaf Gulbransson, entnommen der Zeitschrift ›Simplizissimus‹, Februar 1928.
Fotografie von Konrad
Bereits während des Treffens machten sich merkwürdige Bräuche bemerkbar. Kein Tisch, kein Stuhl. Liegen wie Sitzen, Träumen wie Lauschen. Kaffee, doch auch Tee. Ist da ein stiller Ruf ertönt? – Wo geht es hin? – Oder werden wir bald ein ein meter flaches Liege-Büro in der MIR beziehen?
Nächste Station, Taiwan. Die Insel im fernen Osten hat projekt.zeitung entdeckt. Die erste Fanpost ist eingetroffen. Leider konnten wir bisher keinen Übersetzer finden, um die Message zu entschlüsseln. Für Hinweise sind wir dankbar.
Die verwendeten Briefmarken lassen vermuten, dass hier ein Beitrag zu ›was ist an der Zeit?‹ vorliegt. Die Anrede ist zeitgeschichtlich besonders wertvoll, da unser Name zum ersten mal in chinesischen Schriftzeichen geschrieben wird. (ausgesprochen: ›plojegd.seidung‹)
Wir möchten in diesem Zusammenhang vor Nachahmerprodukten und Raubkopien warnen, die demnächst in Europa auftauchen könnten. ›projekt.zeitung‹ ist geistig geschützt, die Urheberrechte sind allgemein-menschlich.
Inzwischen konnte der Strahlungsfall aufgeklärt werden. Im Vorfeld war bereits bemerkbar geworden, dass der Layouter unscharf war.
Zu unserem grossen Bedauern schrumpfte er später im Labor auf ein Minimum seiner äusseren Existenz und nahm äusserst bedrohliche Züge an. Da er in der Redaktionsarbeit nicht mal mehr zum tippen zu gebrauchen war und ständig Unruhe stiftete, musste er an einer Wand fixiert werden.
Der Vorfall inspirierte zu einem nicht ernst gemeinten Covervorschlag.
Mitten in den Vorbereitungen für ›das Vierte‹ begann der Layouter plötzlich heftig zu strahlen. Was war geschehen? Allergische Reaktionen auf die Umwelt? Anreicherung mit zu viel alternativen Energien? Überdosis Espresso, Doping, mangelnde Fähigkeit zur Inkarnation? Die betroffene Person wurde umgehend in ein Testlabor gebracht. Bis zu dieser Stunde liegen noch keine Ergebnisse der Untersuchung vor.
Aus der Auseinandersetzung um die Texte zu ›was ist an der Zeit?‹ sind heftige Wortgefechte zu melden. Zeitweise eskalierte die Debatte und die Selbstjustiz musste hart durchgreifen.
Als der Ausnahmezustand wieder aufgehoben werden konnte verlief die Arbeit ruhig und konzentriert.
Frühstück bis Zwei.
Stadtführung vom grünen Dach aus bis Drei
Gleichgewichtsübungen bis um Vier
Ringtanz endet gegen Fünf
Splitter entfernen, schon ist's um Sechs
Lesen bis um Zehn
Lesen bis um Elf
Nochmal Lesen bis um Zwölf
Diskutieren bis um Drei
Lachen bis um Vier
Telefon entdecken um Fünf
…
Bloggen bis Sechs Uhr Dreissig.
Fotografie eines globalen Vorbereiters im baltischen Licht, von Burghard Schildt.
›Die Weckeruhr stellte ich mir auf 4, 1/2 5 Uhr, um, am Morgen ausgeruht, bevor das Feindliche des Tages beginnen sollte, etwas in Glück nachdenken zu können.‹
(Autor, siehe Rätsel vol. 2)
Während es in Dessau bei Benjamin mit einem einzigen Internet-Café weit und breit Verbindungsschwierigkeiten gibt, hat Thomas in Alaska solche Probleme nicht. Hier sehen wir ihn bei den Recherchen für einen Essay zum Thema ›Auf dem Weg zur lebendigen Universität. Im Cyber-Float zurück zur Natur. Alternativen für die Ausbeutung der Rohstoffe am Nordpol.‹
projekt.zeitung, das Vierte, ist global in Vorbereitung!
›Am Strand fangen die Menschen an zu spielen. Zwischen Düne und Tiefwasser. Scheinbar braucht man weichen Boden unter den Füssen, damit man in Bewegung kommt. – Hier lässt man sich das Wasser auch gerne mal bis zum Hals stehen.‹ B. Sch.
›Andere hingegen knacken Strandkörbe auf. Von Innen.‹
Generationenfrage in Arbeit
Weiterhin, Projektbesprechung Hölderlin Akademie.
Das Meer, die Strandkörbe, das Feuer. Philipp ist in Kiel bei Burghard und Birthe.
Der Sommer ist da, der Burgtheatersommer kommt gleich. Donnerstag Abend, 20 Uhr ist Premiere auf Burg Rosslau (bei Dessau).
Es ist an der Zeit, auf's Land zu Fahren, dort hin, wo Kultur Natur begegnet. Raus aus dem Grau des Ruhrgebiets, Espresso an der Elbe statt Filterkaffee in Witten-Annen! Raus aus Berlin, einmal im Jahr weiter schauen als bis zur nächsten Hauswand, einmal mehr Bäume als Menschen! Raus auf die Landstrassen, zwischen die Kornfelder, auf die Elbfähre, wo das Wasser so weit ist wie der Stau auf der Asphaltpiste.
Am Samstag ist Gartenreichtag in Dessau-Wörlitz. Mit Gondelfahrten und Musik. Abends Theater auf der Burg, die Frauenvolksversammlung von Aristophanes. Danach ein kühler Schluck im Bauhaus-Café in Dessau?!
Jetzt Karten vorbestellen: http://www.theaterburg-rosslau.de
Sonntag bis Mittwoch trifft man sich erholt in Berlin. Dieses mal voraussichtlich in Xberg. Das Tschechow Studio gibt dem Gast, was er für seine Isomatte braucht, die Hubertuslounge lässt die Daten durch den Äther in die Laptops, liefert Suppen, Bier oder Bionade und öffnet mit etwas Glück Abens ihren Schrank zum Partykeller.
wenn dann die spree
glitzert unterm liegestuhl,
und ich seh
wie ein flo auf der brücke tanzt,
hinterm blauen band
auf weissem bulli
über den gulli.
wenn der turm überm alex blinkt,
und der philipp erwacht,
in gedanken versinkt, -
zur nacht.
wenn weisse schleier
über die tische ziehn,
und am görlitzer park die linden verblühn, ...
(gleich wird der laptop grün,
vor lauter gesülz.)
dann ist es wieder soweit:
was ist an der Zeit?