Samstag, 8. März 2008



In der heute herrschenden Gesellschaft,
die monströse Pseudo-Spiele hervorbringt,
die durch die Teilnahmslosigkeit verödet sind,
wird eine echte künstlerische Aktivität
zwangsläufig als kriminell klassifiziert ...
Sie erscheint in der Form des Skandals ...
Wir eröffnen nun das, was geschichtlich
der letzte der Berufe sein wird.
Die situationistische Rolle ...
ist noch eine Spezialisierung
bis zum Augenblick des wirtschaftlichen
und geistigen Überflusses, wo jeder
'Künstler' werden wird, in einem Sinn,
den die Künstler nie erreicht haben:
die Gestaltung ihres eigenen Lebens.

Manifest der Situationistischen Internationale. 17. Mai 1960


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dérive de vie!
(Die im Leben umherschweifenden)

Benjamin hat gesagt…

"Im Sommer 1962 kam es zu den Schwabinger Krawallen. Um drei Strassenmusikanten sammelten sich Zuhörer. Trotz polizeilicher Aufforderung gingen sie nicht weiter. Das fiel unter § 116 aus der Bismarckzeit, "Auflauf". Tagelang jagten Schutzmänner Gitarristen, flogen Kaffeehausstühle. Die deutsche Nachkriegsgeneration schlug plötzlich um sich. Ein gewisser Andreas Baader wurde dabei zum ersten Mal erkennungsdienstlich behandelt."
Ulrich Enzensberger: Die Jahre der Kommune I

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